Storkower See
Der Storkower See liegt etwa 20 km südöstlich von Berlin im relativ stark reliefierten Saarower Hügelland. Als sich während der letzten Eiszeit unter dem Gletscher abfließende Schmelzwässer in den Untergrund gruben, entstand das langgestreckte Becken des Storkower Sees.
Der gut 5 km lange See hat eine Fläche von 370 ha. Durch eine Einengung ist er in ein größeres, südöstliches und ein kleineres nordwestliches Becken geteilt. Die tiefste Stelle (Maximaltiefe 12 m) befindet sich in dem kleineren Becken. Während das flachere Südostbecken durchmischt ist, stellt im tieferen Nordbecken im Sommer eine stabile Temperaturschichtung ein.
Der Storkower See erhält an seiner Südspitze, über den Mitte des 18. Jahrhunderts angelegten Storkower Kanal, Zufluss aus dem Scharmützelsee. Der Storkower Kanal durchfließt den See der Länge nach und verlässt ihn an der Nordspitze Richtung Wolziger See. Das Einzugsgebiet des Storkower Sees (167 km²) ist zu 51% bewaldet, 29% werden landwirtschaftlich (fast ausschließlich als Acker) genutzt. Das Wasser tauscht sich etwa alle 5,8 Jahre aus.
Aufgrund seiner Randbedingungen – überwiegend bewaldetes Einzugsgebiet, sommerliche Temperaturschichtung – könnte der Storkower See ein verhältnismäßig nährstoffarmer See sein. Vor allem durch den Zustrom von nährstoffreichem Wasser aus dem Scharmützelsee, aber auch durch Fischintensivzucht wurde der Storkower See in der Vergangenheit stark überdüngt. Das starke Planktonwachstum mit Blaualgenblüten verursachte im Sommer mit mittleren Sichttiefen um 1 m eine starke Wassertrübung, die Unterwasservegetation verschwand mehr und mehr, intensive Zehrungsprozesse im Tiefenwasser ließen weite Bereiche des Seegrunds veröden. Vor allem durch die Sanierung der Abwasserentsorgung konnte die Nährstoffzufuhr inzwischen auf etwa ein Zehntel verringert werden. Der Storkower See hat sich seitdem deutlich erholt, wenn er auch noch nicht seinen Idealzustand erreicht hat. Die Sichttiefen liegen jetzt im Freiwasser im
sommerlichen Mittel bei etwa 2 m. Die Unterwasservegetation beginnt sich wieder auszubreiten.
Das Scharmützelseegebiet wird intensiv touristisch genutzt. Am Südostufer des Storkower Sees gibt es einen großen Campingplatz, zum Scharmützelsee hin liegt ein Golfplatz. Die umliegenden Orte bieten zahlreiche Ferienwohnungen an. Auch von Wassersportlern wird der See intensiv genutzt. Da er Bundeswasserstraße ist, darf er auch mit Motorbooten befahren werden. Vom Scharmützelsee aus fährt eine Ausflugslinie zu den Storkower Gewässern.
Die Badestelle „Storkow Strandbad“ wird entsprechend der Brandenburgischen Badegewässerverordnung durch vierwöchentliche Probennahme vom Gesundheitsamt des Kreises überwacht. 2017 gab es eine einmalige Überschreitung des mikrobiologischen Parameters Intestinale Enterokokken. Weitere Einzelwertüberschreitungen wurden nicht gemessen. Die Badestelle wird mit „ausgezeichnet“ bewertet. Blaualgenblüten wurden nicht beobachtet.
Text: Kerstin Wöbbecke, Büro enviteam
Quellen:
Arp, W. & B. Koppelmeyer (2010): Biologisches und chemisches Monitoring zur Indikation des ökologischen Zustan-
des gemäß EU-WRRL in 83 Seen im Land Brandenburg. – Untersuchungen im Auftrag des Landesamts für Umwelt,
Gesundheit, Natur und Verbraucherschutz
Rücker, J. (2004): 10 Jahre Gewässeruntersuchung im Scharmützelseegebiet- Trophie- und Phytoplanktonentwick-
lung 1994 – 2003. – in: Rücker, J. & B. Nixdorf (Hrsg.): Gewässerreport Nr. 8 BTUC 3/2004
www.bad-saarow.de